Mit insgesamt 27 Rally Wagen steht euch ein reichhaltiges Angebot an Boliden zur Verfügung. Wie in der Playstation-Version wählt ihr aus vier verschiedenen Spiel Modi. Entscheidet ihr euch für Arcade oder V-Rally Pokal, düst ihr mit vier weiteren CPU-Fahrern durch das Gelände, wobei ihr im Arcade Modus ein Checkpoint System vorfindet. Im Zeitfahren befindet ihr euch alleine auf der Strecke und jagt eure eigenen Bestzeiten, welche dann auf das VMU gespeichert werden können. Wollt ihr eine realistischere Rally bestreiten, so versucht ihr euch im Rally Champ Modus. Hier werdet ihr ähnlich wie in Codemasters Colin McRae alleine auf die Strecke geschickt, was dem Ablauf einer echten Rally eher entspricht. Nach absolviertem Rennen müsst ihr euch wie im wirklichen Rally Zirkus mit der Reparatur des Wagens beschäftigen. Seid ihr während des Rennens allzu oft aus der Bahn geflogen, kann euch das Zeitlimit zum Verhängnis werden. Habt ihr euren Boliden nicht vollständig reparieren können, müsst ihr angeschlagen ins nächste Rennen gehen. In jedem Modus gibt es genügend Strecken bzw. Autos zu erspielen, für Langzeitmotivation ist also gesorgt.

Nach der Begutachtung der einzelnen Modis, nehmen wir mal die technische Seite sowie das Gameplay des Spiels unter die Lupe. Rein optisch ist die Dreamcast Version der Playstation-Fassung natürlich überlegen, doch ist sie deswegen noch lange nicht perfekt, Grafikfehler sowie gelegentliches Pop Up trüben den Technikfetischisten. So kommt es regelmässig vor, dass euer Wagen nach einem Sprung leicht im Boden versinkt oder das Heck in einer Hausmauer verschwindet. Nach einem Überschlag glaubt ihr sogar, dass euer Bolide im Schlamm versinkt, nach einem harten Crash schaut das ganz und gar nicht aus. Auch bei der Deformierung der Autos bin ich etwas enttäuscht, selbst nach einem doppeltem Überschlag schaut euer Wagen fast wie neu aus, gerade die Bremslichter werden dabei beschädigt. Ansonsten ist technisch kaum etwas auszusetzen, vorallem im Einspieler-Modus rast ihr flüssig über das Gelände, das gelegentliche Pop Up stört dabei kaum. Zu zweit bzw. zu viert geht die Framerate doch etwas zurück, und auch das Pop Up macht sich verstärkt bemerkbar, dem Spielfluss oder gar Spielspass tut dies allerdings keinen Abbruch.

Kleine Details am Streckenrand, wie fanatische Zuschauer welche im letzten Moment wegspringen, tragen hervorragend zur Rally Atmosphäre bei. Auch das Replay kann überzeugen, hier erkennt ihr die Lenkbewegungen eures Fahrers und Beifahrers, welche sich sogar mit den Köpfen mitbewegen.

Habt ihr alle Kurse gemeistert und jeden Bonus Wagen erspielt, steht euch immer noch die mit Abstand genialste Option zur Verfügung, der Streckeneditor. Mit ihm habt ihr die Möglichkeit eure eigenen Strecken zu entwerfen, was wirklich relativ einfach funktioniert und euch garantiert lange fesseln wird.

Fazit:
Nicht schlecht kann man da nur sagen. Was Eden Studios hier abgeliefert haben ist ein rundum gelungenes Rally Spiel, welches technisch als auch spielerisch überzeugen kann. Im Vergleich zu Sega Rally 2 zeigen die Entwickler, dass es auch ohne Framerateneinbruch geht, zumindest im Einspielermodus. Spielerisch ist V-Rally 2 Expert Edition eher als Arcade Spiel anzusehen, denn als beinharte Simulation. So fällt ein Vergleich zum fast zeitgleich erschienenen Colin McRae 2.0 für Playstation schwer, da hier mehr auf Realismus gesetzt wurde. Mir persönlich gefällt die Steuerung eines Colin McRae allerdings besser, da sie anspruchsvoller ist und mehr Spielraum für Verbesserungen der eigenen Fähigkeiten lässt. Dennoch ein absoluter Spitzentitel, den kein Racingfan verpassen sollte.
(reviewed by Stefan Rosnitschek)