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Mit
den kleinen Schönheitsfehlern von San Francisco Rush im Gedächtnis,
wollten die Entwickler den Vorgänger natürlich übertrumpfen.
Und wirklich, San Francisco Rush ist die reine Sonntagsfahrt im Vergleich
zu Rush 2: Bessere und flüssigere Grafikengine, mehr Optionen, mehr
Tracks, mehr Autos, mehr Jumps und dadurch mehr Replay-Value.
Ein
Fahrlehrer verlangt normalerweise konservatives und behutsames Fahren,
und natürlich sollte man auf eventuelle Mitfahrer acht geben. Rush
2 verlangt genau das Gegenteil von Euch: Augen zu, stemplen und durch!
Mit 200 Sachen über eine Stoppstrasse, drängen wir unsere Kontrahenten
gnadenlos von der Strasse, oder brechen mit fast 250 km/h durch die Scheibe
eines Hochhauses, fliegen durchs Büro, um anschliessend vom 8. Stockwerk
wieder zurück auf die Strasse zu springen! Ersteres hört sich
nach einem guten Ratschlag an, letzteres ist jedoch wesentlich mehr FUN!!
Während ihr von einem Flugzeugträger zum nächsten "jumpt",
bekommt die Phrase "don't try this at home" eine völlig neue Bedeutung.
Die
Strecken
Auf
insgesamt 10 Strecken, darunter New York, Alcatraz, Hawaii, Los Angeles
oder Seattle, dürft ihr eure artistischen und rennfahrerischen Fähigkeiten
unter Beweis stellen, und zwar in den Modi "Just Race", "Circuit" und "Practice".
Natürlich erkennt Ihr auf diesen Kursen auch alle wichtigen Landmarks
der jeweiligen Stadt, wie z.B. das Mann's Chinese Theater in L.A. oder
das Viertel SOHO in New-York. Jeder Kurs darf auch rückwärts,
spiegelverkehrt oder beides gefahren werden. Auch Wettereinflüsse
wie Regen, Nebel und auch Wind wurden nicht vergessen. Die Städte
wurden mit viel Liebe zum Detail erstellt und warten mit jeder Menge Verzweigungen
und Abkürzungen auf. In New York DownTown könnt ihr z.B. auch
ins U-Bahn-Netz und trefft natürlich auf entgegenkommende Züge
oder auch Ratten-Horden! Auf Hawaii führt eine Verzweigung durch eine
feurige Lawa-Höhle und auf Alcatraz laden Loopings und "Schraubenzieher"
zu risikoreichen Fahrten ein. Und da wären wir auch gleich bei der
nächsten und wichtigsten Neuerung:
Stunt-,
Crash- oder Halfpipe-Kurse sind diesmal nämlich auch mit von der Partie.
Vorallem die Stunt- und Crash-Kurse haben's mir mächtig angetan. Hier
gibt es beispielsweise Punkte für Rollen, Flips, Ueberschläge
oder Dreher. Um solche Kapriolen zu schlagen stehen euch verschiedene Hindernisse
wie Rampen, Bumps, Halfpipes und andere abgefahrene Objekte zur Verfügung.
Profis fahren dann und wann auch mal auf zwei Rädern und kassieren
so deftige Bonus-Punkte. Wer über Rampen zu mächtigen Jumps ansetzt
wird ausserdem mit Extra-Punkten für die Air-Time belohnt vorausgesetzt,
man landet anschliessend auch wieder auf den Rädern. Gerade im Multiplayer-Mode,
der übrigens auf allen Kursen stets flüssig abläuft, ist
hier der totale Spass garantiert. OK, ist vielleicht nicht gerade realistisch,
aber darum kümmert sich bei Rush 2 sowieso keine Sau ausser die, die
ihr dabei rauslässt!! :-)
Die
Fahrzeuge
Der
Fahrzeugpark hält für jeden was bereit. Da gibt’s Muscle- und
Sports-Cars, Vans und Limo's und auch Oldies auszuwählen. Jeder der
16 Wagen darf ausserdem nach belieben lackiert und mit einem von vielen
verschiedenen Rennstreifen beklebt werden. Auch die Felgenform und Radgrösse,
die Hupe oder die Haltbarkeit der Gummis sind individuell einstellbar.
Federung und Radstand beeinflussen ausserdem das Driftverhalten eures Wagens
und die Wahl des Motors ist für den Sound eurer Karre verantwortlich.
Dank dieser vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten wird garantiert
jeder seine Traumkarosse finden oder selberbasteln können.
Die
Features
Auch
die altbekannten (und verhassten) Schlüssel sind wieder dabei. Auf
jedem Kurs müssen 12 Schlüssel und neu auch 4 Soda-Büchsen
(Hauptsponsor: Mountain-Dew!?) eingesammelt werden, welche neue, versteckte
Strecken und Bonus-Autos freischalten. Einige Schlüssel sind sehr
gut versteckt und kaum zu entdecken, andere wiederum sind einfach zu sehen
aber schlecht zu erreichen. Dieses Feature sollte wohl der Langzeitmotivation
dienlich sein. Durch die teilweise recht verrückte Positionierung
der Schlüssel rauft ihr euch aber bestimmt tausendmal die Haare, bis
ihr endlich alle eingesackt habt. Nichts für Ungeduldige also.
Die
technische Seite
Grafik
und Geschwindigkeit vermitteln diesmal endlich einen anständigen "Rush".
Im Practice Mode fällt die Frame-Rate nie unter 30 Bilder. Es ist
erstaunlicherweise kein Nebel sichtbar, ausser bei schlechtem Wetter natürlich,
und der Grafikaufbau sucht auf dem N64 seinesgleichen. Da kann selbst Wipeout
64 nicht mithalten. Die Musiker setzten diesmal auf basslastige Dance-
und Drum'n'Bass-Sounds. Die Songs sind somit um Welten besser als die des
Vorgängers.
Fazit
Rush
2 ist kein realistisches Game. Wenn Du lieber realistische Renn-Simulationen
spielst, wirst Du die monströsen Jumps in Rush 2 wohl arg daneben
finden. Falls Du aber ein Rennspiel-Freak bist, der Realismus auch mal
zu Gunsten von Augen-poppenden Jumps und gewaltigen Crashs opfern kann,
dann ist Rush 2 genau das was Du jetzt brauchst. Noch nie war Beulen machen
so schön und nach dem unterdurchschnittlichen ersten Teil, war Rush
2 für mich die Überraschung des Monats!
16. November
1998
BEWERTUNG: GUT
Genre:
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Racing
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Difficulty:
|
Medium
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Grafix:
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8/10
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Sound:
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7/10
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Gameplay:
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9/10
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RATING:
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8/10
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